Von links nach rechts: Florian Swyter (FDP), Sven Heinemann (SPD), Nikolaus Drießen (Markthalle Neun), Ramona Pop (Grüne), Max Köpke (IG LFC Berlin), Marc Urbatsch (Grüne), Christian Gräff (CDU), Dieter Krauß (IG LFC Berlin)
PRESSEMITTEILUNG
Berliner Großmarkt: Regierung und Opposition begrüßen neues Konzept – Senat prüft Umsetzung
Die Pläne der IG LFC Berlin für einen modernen Großmarkt stoßen in der Politik parteienüber-greifend auf großes Interesse
Die „Interessengemeinschaft Lebensmittel- und Frischecluster Berlin“ (IG LFC Berlin) hatte gemeinsam mit den Betreibern der Markthalle Neun zu einem politischen Markttag mit dem Titel „Großmarkt 9.0“ geladen, um ihre Vorschläge der Politik und einem breiteren Publikum vorzustellen. Hintergrund sind die Pläne der Partner, die Entwicklung des Berliner Großmarktes in der Beusselstraße in Form einer Genossenschaft der ansässigen Großhändler selbst in die Hand zu nehmen. Sie streben ein Erbbaurecht an, um den traditionellen „Bauch von Berlin“ fit für die Zukunft zu machen.
Die Interessengemeinschaft konnte bei Politik und Verwaltung mit der Darstellung Ihres Konzepts eines zentralen Lebensmittel- und Frischeclusters in Berlin punkten. Am Markttag besuchten deshalb auch Wirtschaftssenatorin Ramona Pop und die Bundesvorsitzende der Bündnisgrünen, Dr. Simone Peter, die Markthalle Neun in der Kreuzberger Eisenbahnstraße zu gemeinsamen Rundgängen. Das Interesse der Politik ist parteienübergreifend groß. So ließen sich die wirtschaftspolitischen Sprecher von Regierung und Opposition, Marc Urbatsch (Grüne), Sven Heinemann (SPD, Sprecher für Vermögen), Harald Gindra (LINKE), Christian Gräff (CDU) und Florian Swyter (FDP) gern die fortgeschrittenen Planungen von der IG LFC erläutern und diskutierten über weitere Schritte.
„Es ist bemerkenswert, dass sowohl Vertreter der Regierung, als auch der Opposition unseren Vorschlag begrüßen – wir sind absolut überzeugt, dass es der richtige Schritt für die Stadt ist, mit uns zusammen den Standort Beusselstraße hin zu einem modernen Kompetenzzentrum für Frische und Ernährung zu entwickeln. Wir begrüßen es, dass die Wirtschaftsverwaltung mit uns die Diskussion sucht und freuen uns nicht zuletzt über den Besuch von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop und ihr persönliches Interesse an diesem Thema“, sagt Dieter Krauß, Sprecher der IG LFC Berlin.
Zurzeit werden die Pläne der Interessengemeinschaft Lebensmittel- und Frischecluster Berlin für eine Neuordnung des Großmarkts in der Beusselstraße von der Senatswirtschaftsverwaltung geprüft. „Der Großmarkt Berlin muss auch künftig ein attraktiver Ort für die Versorgung Berlins sein. Die Ideen und Pläne des Fruchthofs, des Fleischgroßmarkts sowie des Blumengroßmarkts zur Entwicklung des Geländes müssen ernsthaft geprüft werden.“, so Sven Heinemann (SPD).
„Wir sehen ein großes mittelständisches Potential an diesem Standort und das wollen wir erhalten. Dazu müssen die Mittelständler vor allem ihre Logistikketten optimieren und an aktuelle Standards anpassen können, so dass sie ihre Produkte auch kostenoptimal anbieten können.“ sagte Marc Urbatsch (Grüne). Der Standort sei zudem durch seine zentrale Lage in Berlin in vieler Hinsicht optimal gelegen, auch das Thema Elektromobilität sei hier gut umzusetzen.
Ein positiver Bescheid der Verwaltung würde wohl auch im Abgeordnetenhaus auf Zustimmung stoßen. „Das Konzept der Übernahme eines gemeinsamen Frische- und Lebensmittelgroßmarkts in einer gemeinsamen Genossenschaft finde ich Klasse! Es entspricht im Übrigen auch den heutigenVerbraucherwünschen. Ich erwarte, dass der Senat dies jetzt zügig umsetzt!“, sagt Christian Gräff (CDU).
„Wir wollen, dass der Standort logistisch „state-of-the-art“ ist und den Anforderungen entspricht, die zukünftig zu erwarten sind. Wir setzen uns dafür ein, dass die Politik auf die Verwaltung Einfluss nimmt, das jetzt schnell umzusetzen. Wir wollen nicht, dass die Prüfungen unnötig verzögert werden, sondern dass die Dinge angepackt werden.“, so Florian Swyter (FDP).
Wichtig sei laut Harald Gindra (LINKE) nicht zuletzt der diskrimminierungsfreie Zugang zur neuen Genossenschaft für alle Großhändler vor Ort. „Wir befürworten es weiterhin, den Großhandel und die handwerkliche Veredelung von Lebensmitteln an einem Standort zusammen zu bringen.“
Wichtiger Partner ist Markthalle Neun
„Wir sind unserem Ziel, den „Bauch von Berlin“ wieder in die Köpfe und Töpfe der Berlinerinnen und Berliner zu bringen, heute ein Stück näher gekommen. Es fühlt sich ein wenig so an wie vor sieben Jahren, als wir unsere Ideen für die Markthalle das erste Mal vorgestellt haben. Wir hoffen, dass die Politik uns auch diesmal das Vertrauen schenkt, unsere gemeinsamen Pläne zu verwirklichen. Mit diesem Projekt hat Berlin die Chance zu zeigen, wie wichtig ihr das Thema Ernährung für die Stadt der Zukunft ist.“ so Florian Niedermeier. Zum Konzept der IG LFC Berlin steuert die Markthalle Neun in erster Linie Pläne für nachhaltiges Lebensmittelhandwerk vor Ort bei.
Über 100 Unternehmen planen die Neuordnung des Berliner Großmarkts
Die Interessengemeinschaft Lebensmittel- und Frischecluster Berlin strebt an, ein Erbbaurecht für das komplette Großmarktgelände zu erwerben. Mit neuen Gebäuden und verbesserten Strukturen können die Händler zukünftig einen noch größeren Beitrag zur Versorgung Berlins an einem grundlegend modernisierten Standort mit vielfältigen Lebensmittel- und Frischeprodukten leisten. Um dieses Konzept Wirklichkeit werden zu lassen, haben sich die auf dem Großmarkt in der Beusselstraße vertretenen Händler des Fruchthofs, des Fleisch- sowie des Blumengroßmarkts gemeinsam zusammengeschlossen. Mehr als 100 Firmen am Standort unterstützen heute die IG LFC Berlin – außerdem die Markthalle Neun. Insgesamt beschäftigen diese Unternehmen mehr als zwei Drittel der auf dem Großmarktgelände tätigen über 2.500 Mitarbeiter. „Unser Ziel ist, eine noch attraktivere und zukunftsfähige Handelsplattform für Frischwaren aller Art an einem jahrzehntelang bewährten Standort für unsere Kunden im Facheinzelhandel und in der Gastronomie zu schaffen“, erklärt Dieter Krauß.
Daten und Fakten zum Großmarktgelände in der Beusselstraße:
- Eröffnung des Standorts: 20. März 1965
- Gesamtfläche: etwa 330.000 m2
- Beschäftigte vor Ort: etwa 2500
- Kernbetriebszeit: 22.00 Uhr bis 8.00 Uhr
- Einzugsgebiet: Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen
- Warenumschlag: etwa 580.000 Tonnen jährlich
- Umsatz: etwa 1,0 Mrd. Euro jährlich
- Logistik über LKW-Verkehr: etwa 1.200 LKW monatlich
- Kunden- und Auslieferfahrzeuge: etwa 8.500 monatlich
- Pressemitteilung vom 26.09.2017249,06 KB